Ohrenchirurgie
Eine Fehlstellung der Ohren kann das äußere Erscheinungsbild erheblich beeinflussen. Es ist die am häufigsten vorkommende Missbildung der Ohren und kann bei Normabweichung beim Kind und beim Erwachsenen Scham- und Minderwertigkeitsgefühle auslösen. Durch Ohrenchirurgie (Otoplastik) können große oder abstehende Ohren korrigiert werden, indem sie näher an den Kopf gebracht werden und die Ohrknorpel neu geformt oder ggf. auch teilweise entfernt werden. Wenn die Ohren fast ausgewachsen sind (ab einem Lebensalter von 5 bis 6 Jahren), kann die Operation durchgeführt werden. Um psychische Belastungen der Kinder zu vermeiden, können diese bereits in diesem Alter operiert werden, da die Ohrmuschel dann bereits 80 bis 90 % ihrer Größe erreicht hat. Das weitere Wachstum des Ohres wird durch die Ohrenchirurgie-Operation nicht beeinflusst. Die Operation kann natürlich auch bei Erwachsenen durchgeführt werden.
Die Operationstechnik
Abhängig von der Ohrdeformität kommen verschiedene Ohrenchirurgie-Operationsverfahren zur Anwendung. Im Falle von abstehenden Ohren handelt es sich meist um eine zu schwach ausgeprägte Anthelixfalte, die mittels Knorpelschwächung und Nahtfixation in die richtige Position gebracht und dort gehalten wird. Wenn stärkere Ausprägungsgrade vorliegen, kann begleitend eine Rotation der Ohrmuschel durchgeführt werden. Bei einer Ohrkorrektur werden die Ohrknorpel im allgemeinen neu geformt und angelegt, um das Abstehen der Ohren zu korrigieren. Nähte werden auf der Rückseite der Ohrknorpel gesetzt, um das Ohr in der neuen Position zu halten. Die Narben bleiben hinter dem Ohr versteckt, so dass sie hinterher praktisch kaum sichtbar sind. Die Operationsdauer beträgt ca. 1 Stunde pro Ohr. Sie hängt von der erforderlichen Operationstechnik und dem Ausmaß der notwendigen Korrektur ab. Bei Verkleinerung des Ohres oder der Ohrmuschel, Randkorrekturen oder Größen- und Stellungsänderung der Ohrläppchen sind andere operative Verfahren indiziert. Sichtbare Narben verbleiben so gut wie keine, da der Zugangsweg bei abstehenden Ohren auf der Rückseite liegt. Die Operation wird in Lokalanästhesie und ambulant durchgeführt (bei Kindern Vollnarkose).
Nach der Operation
Für 4 bis 5 Tage ist ein Kopfverband zu tragen. Das Nahtmaterial wird nach 10 bis 14 Tagen entfernt. Für weitere 4 Wochen sollte nachts ein Stirnband getragen werden, damit die Heilungsphase ungestört verlaufen kann.
Zum Schluss noch ein Hinweis
Eine Otoplastik kann zwar Ihr Erscheinungsbild verändern und Ihr Selbstvertrauen erhöhen, aber sie wird kein perfektes Idealbild produzieren. Bevor Sie sich für die Otoplastik entscheiden, sollten Sie sorgfältig Ihre Erwartungen überdenken und mit uns darüber sprechen.
Eine hundertprozentige Garantie auf ein bestimmtes Ergebnis gibt es nicht.
Natürlich können und sollen diese Informationen kein fachärztliches Aufklärungsgespräch ersetzen. Bevor man sich zu einem operativen Eingriff entschließt, sollte immer ein individuelles, informatives und sachliches Gespräch mit dem jeweiligen Operateur erfolgen.